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+ 31.12.1914 gefallen in der 2.Kompagnie des
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Als im Herbst 1914 Friedrich Strauch, wie
viele seiner
damaligen Altersgenossen, zu den Fahnen rückte, da tobte der
große
Krieg schon seit einigen Wochen in Frankreich, Belgien und an der
Ostfront.
Die Garnisonstsadt, die ihm nun für seine Grundausbildung eine
vorübergehende
Heimat bieten sollte, war Lahr in Baden. Sein Regiment war das
9.Badische
Infanterie-Regiment Nr.169. Schon öfters war es vorgekommen,
daß
junge Männer aus Naunheim ihren Wehrdienst in badischen
Regimentern
abgeleistet hatten, so z.B. auch die im Weltkrieg gefallenen Heinrich
Rühl
und Wilhelm Schmehl.
Bei Wind und Wetter ging es nun auf den Übungsplatz. Für die schöne Landschaft des Schwarzwaldes hatten die Männer wohl selten einen Blick. Marschieren, Schießen und Instruktionsstunden wechselten sich nun ab. Schließlich näherte sich die Ausbildungszeit ihrem Ende, für den Monatswechsel November/Dezember war ein Ersatztransport an die Front vorgesehen. Zu ihm sollte auch der junge Naunheimer gehören. Doch kurz vor dem Ausmarsch fand noch ein freudiges Ereignis statt: am 30.November heiratete Friedrich Strauch seine Verlobte Katharina Bill, die nach Lahr angereist war. Sowohl seine Frau als auch die damals einjährige Tochter sollten ihren Mann und Vater nie wiedersehen... |
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im Kreise seiner Gruppenkameraden in Lahr (Baden) |
Am 31.November rückte der
Ersatztransport dann
ab. Zuerst zu Fuß zum Bahnhof, dann ging es mit der Eisenbahn
nach
Frankreich hinein. Immer weiter in Richtung Norden fuhr der Zug es, und
schließlich wurde in den ersten Dezembertagen zwischen Lens und
Lille
das Ziel erreicht. Schon seit Oktober lag das Regiment bei La Bassee,
und
dorthin rückten nun die Männer ab. Nach ermüdendem
Marsch
bei schlechten Wetter wurde endlich die Truppe erreicht und der Ersatz
auf die Kompagnien aufgeteilt. Friedrich Strauch wurde dem I.Bataillon
und hier der 2.Kompagnie zugewiesen.
Der Dienst bestand überwiegend im Stellungsausbau, der durch das immer schlechter werdende Wetter stark erschwert wurde. Der strömende Regen verwandelte den Lehmboden in eine einzige Schlammwüste, und mancher gerade ausgehobene Graben stürzte ein, bevor er abgesichert werden konnte. Das Regiment hatte befohlen, daß immer ein Bataillon vorne in der Stellung sein sollte, eines in Bereitschaft und das dritte schließlich zurückgezogen in Ruhe liegen sollte. Regelmäßig wurde abgelöst. So konnten die Strapazen einigermaßen gerecht verteilt werden. Schließlich zwangen die schlimmen Wetterumstände dazu, daß Deckungswälle aufgeschüttet werden mußten, um einen einigermaßen brauchbaren Schutz gegen feindliche Sicht und Feuer zu haben. |
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Dezember 1914 bei Auchy les La Bassee |
Wenn auch die Kampftätigkeit nicht
sehr groß
war, so hörte sie doch nie ganz auf. Immer wieder gab es
örtllich
begrenzte Angriffe der Engländer. Am 16.Dezember kam es zu
größeren
Kämpfen, in die auch das links anschließende Regiment 170
verwickelte
wurde. Der Angriff wurde aber abgewiesen, und der junge Ersatz hatte
nun
seine Feuertaufe hintersich.
Schließlich kam Weihnachten, und große Mengen von Päckchen aus der Heimat - die sogenannten "Liebesgaben" - trafen bei dem Regiment ein. Dies zeigte den Männern, daß die Lieben zu Hause keinen vergessen hatten. Aber auch in diesen Tagen mußte die Stellung besetzt bleiben, und immer wieder zeigte sich der Engländer durch kleinere Angriffe. |
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des Infanterie-Regiments Nr.169 bei Auchy les La Bassee |
Am 31.Dezember war auch die 2.Kompagnie mit Friedrich Strauch zum Grabendienst eingeteilt. Unter Ausnutzung des Morgennebels griff der Feind an und konnte überraschend in die deutsche Stellung eindringen. Schnell eilten die Reserven heran, und nach kurzem aber schweren Kampf wurden die Engländer wieder aus den Gräbern herausgeworfen. Aber dieses Gefecht hatte nicht nur dem Feind, sondern auch den 169ern Verluste gebracht. Im Durcheinander des Kampfes und der teilweise zerstörten Stellung wurde Friedrich Strauch zuerst nicht gefunden, die Meldung an das Regiment lautete daher vermißt"! Später jedoch, als seine Kameraden den Bereich des Kampfes abgesucht hatten, wurde er gefunden. Genau einen Monat, nachdem der junge Naunheimer Lahr verlassen hatte, war er gefallen. |
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im "Wetzlarer Anzeiger" vom 03.Mai 1915 |
Friedrich Strauch wurde seinerzeit durch seine Kameraden bei La Bassee auf einem provisorisch von dem Regiment 169 eingerichteten Soldatenfriedhof beigesetzt. Im Laufe des Krieges wurde aber auch dieser Ort zum Kampfgebiet, und so ist es nicht mehr festellbar, was aus diesen Gräbern geworden ist. Möglicherweise ist er nach dem Kriege in ein Kameradengrab auf einen der großen deutschen Soldatenfriedhöfe im Raum Lille umgebettet worden, wo er eventuell noch heute unter den Unbekannten ruht. |
Ehrentafel Naunheim |
Namensliste "St" |
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