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+ 1.7.1916 gefallen in der 10.Kompagnie des
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Im Sommer 1915 rückte auch Heinrich
Wilhelm Neeb
aus Naunheim in's Feld. Einberufen wurde er zum III.Bataillon des
Infanterie-Regiments
170 nach Donaueschingen. In einer Feldpostkarte vom 4.Juli 1915 an
seinen
Vater in Naunheim berichtet er u.a., daß die Ausbildung auf dem
Truppenübungsplatz
Heuberg ansteht. Im Spätsommer dieses Jahres kam er dann mit der
10.Kompagnie
an die Front. Bei Bapaume nahm er mit seinem Regiment an den
Stellungskämpfen
teil, die sich über den Winter bis zum Frühjahr 1916 hinzogen.
Ab April 1916 liegt das Regiment dann bei Gommecourt zuerst noch in einer relativ ruhigen Stellung. |
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Ab dem 24.Juni jedoch nimmt das feindliche
Artilleriefeuer
fast stündlich zu und steigert sich schließlich bis zum
gefürchteten
Trommelfeuer - eine große Schlacht kündigt sich an!
Zur Entlastung der immer noch von den Deutschen Truppen bedrohten Front bei Verdun bereiten Engländer und Franzosen eine groß angelegte Offensive an der Somme vor. Versteckt in ihren Schützengräben und Unterständen, fast ohne Verpflegung und Verbindung, erwarten die deutschen Soldaten den Angriff. Täglich überprüfen die Engländer mit Flugzeugen den Fortgang der Zerstörung der deutschen Stellung. Luftbilder helfen ihnen dabei. |
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Das siebentägige Trommelfeuer schwerster Kaliber veränderte die Landschaft so stark, daß man noch nach über 75 Jahren die Ausmaße der Zerstörung erahnen kann. |
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noch im Jahre 2001 gezeichnet ! |
Am 1.Juli erfolgte dann - für die
deutschen Verteidiger
fast schon erlösend - der Infanterieangriff des Feindes. Starke
englische
Kräfte brechen aus ihren Stellungen hervor und stürmen auf
die
fast eingeebneten deutschen Gräben zu.
Die Regimentsgeschichte berichtet darüber: "Gegen 7 Uhr morgens setzt besonders heftiges feindliches Trommelfeuer aller Kaliber ein. 8 Uhr morgens starke Rauchentwicklung beim Gegner. Gleich darauf englischer Infanterie-Angriff starker, weit überlegener Kräfte auf dem gesamten Abschnitt. Der Feind dringt an der nördlichen Grenze in unsere Gräben ein. Es entwickeln sich heftige Handgranatenkämpfe. Der Feind verstärkt fortwährend seine Angriffstruppen. 4.30 nachmittags schießt auf Veranlassung unseres Kommandeurs eine Feld-Haubitz-Batterie auf die Gräben vor Abschnitt N 3, welcher ein sofortiger Gegenangriff von Teilen unseres Regiments (9., 10., 11. und 12.Kompagnie) sowie einigen Pioniergruppen folgt. Der Gegenangriff hat vollen Erfolg, um 6 Uhr abends ist das Regiment wieder im Besitz seiner ganzen Stellung, etwa 200 englische Gefangene werden gemacht." Bei diesem Gegenangriff - zwischen 4.30 und 6.00 Uhr nachmittags - fiel in der 10.Kompagnie zusammen mit anderen treuen Kameraden auch der Musketier Heinrich Wilhelm Neeb. |
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Die Regimentsgeschichte des InfReg 170
bezeichnet
den 1.Juli 1916 als ihren Ehrentag. Die Verteidigung von Gommecourt war
also die bedeutenste Waffentat, die dieses Regiment im 1.Weltkrieg
vollbracht
hat.
In einem Regimentsbefehl vom 2.Juli dankt der Kommandeur, Major v.Ihlenfeld, für die Leistungen und gedenkt auch den Umständen, bei denen der Musketier Neeb gefallen ist. Wörtlich schreibt er: "... Mit großer Tapferkeit hat das Regiment seine Stellung gehalten, zeitweise verlorene Teile wurden im schneidigen Gegenangriff zurückerobert!..." Und weiter: "... Ich spreche dem Regiment meinen Dank und meine volle Anerkennung aus für das zähe Aushalten in der Stellung unter allerschwierigsten Verhältnissen und für die tapfere Abwehr des feindlichen Sturmes!..." Traurig ist, daß die sterblichen Überreste vieler Soldaten damals aufgrund der ständig andauernden schlimmen Kämpfe nicht geborgen werden konnten. So ruht der Musketier Heinrich Wilhelm Neeb noch heute unbekannt, aber nicht vergessen, in französischer Erde. |
Ehrentafel Naunheim |
Namensliste "N" |
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