Das Kriegsjahr 1915


 
 
1.Halbjahr

 
JANUAR
 
 6.
Nach schweren Rückschlägen an der Karpathenfront schlägt der österreichische Generalstabschef Conrad v.Hötzendorf einen gemeinsam mit deutschen Truppen durchzuführenden Angriff zur Entlastung vor.
8.
Bei der deutschen OHL wird in mehreren Besprechungen die Lage an der Westfront erörtert.
11.
Die deutsche "Südarmee" unter General v.Linsingen wird zur Unterstützung der Österreicher in den Karpathen aufgestellt.
12.-14.
Ein örtlich begrenzter Angriff durch das III.Armeekorps unter dem General v.Lochow an der Westfront bringt die deutschen Truppen wieder bis dicht vor Soissons, wo sich nur noch in den Vorstädten der Feind nördlich der Aisne halten kann.
15.-4.2.
Ein türkisches Expeditionskorps von 16000 Mann, bei dessen Führung sich der deutsche Oberstleutnant Freiherr v.Kreß befindet, durchquert die Wüste Sinai und gelangt bis an den Suezkanal. Der Übergang mißlingt jedoch und englische Verstärkungen lassen die Truppen am 4.2. den Rückzug antreten.
18.-19.
In Deutsch-Ostafrika schlägt Oberst v.Lettow-Vorbeck mit seinen Truppen die Engländer bei Jassini.
19.-22.
Deutsche Truppen erobern in den Vogesen den "Hartmannsweilerkopf".
20.
Nach mehreren Lagebesprechungen entscheidet sich der Oberbefehlshaber Ost Generaloberst v.Hindenburg für einen weiteren Angriff in Ostpreußen. Hier hatte die schwache deutsche 8.Armee, die während der Feldzüge in Polen 1914 dort zurückgelassen worden war, die starken russischen Verbände nicht aufhalten können und war zurückgedrängt worden. 
 22.
In den Karpathen treten die deutsche Südarmee und starke österreichische Kräfte zu einer Offensive an, um die bedrohte Front zu entlasten. In den tief verschneiten Bergen und Wäldern gelang es nur mit Mühe, vorwärts zu kommen. Zwar wurden die Bergkämme erobert, es gelang jedoch nicht, in die galizische Ebene hinabzusteigen. 
24.
Unentschiedenes Seegefecht zwischen englischen und deutschen Marineeinheiten bei der Doggerbank.
25.
Aus der Heimat rollen drei neu aufgestellte Reservekorps nach Osten. Außerdem erhält der Oberbefehlshaber Ost noch das aktive XXI.Armeekorps überwiesen. Gleichzeitig wird ein neues Armeeoberkommando 10 unter dem von einer schweren Krankheit wieder genesenen Generaloberst v.Eichhorn aufgestellt, das den Hauptschlag gegen die Russen leiten soll.
25.-26.
Das XII. (sächsische) Armeekorps unter General d'Elsa wirft in einem örtlich begrenzten Angriff an der Westfront bei Craonne (nahe Reims) die Franzosen von den Höhen des Chemin des Dames. 
31.
Bei einem Teilangriff zur Vorbereitung der Schlacht in Ostpreußen wird erstmals im Osten durch deutsche Truppen bei Bolymow (südwestlich Warschau) Gas eingesetzt.
31.
Lebensmittelrationierung in Deutschland: Einführung von Brotmarken.
FEBRUAR
 
 6.
Der Oberbefehlshaber Ost verlegt sein Hauptquartier von Posen nach Insterburg.
7.-22.
In der Winterschlacht in den Masuren wird die 10.russische Armee durch Teile der 8. sowie der neuen  10.deutschen Armee trotz härtester Witterungsbedingungen geschlagen. Der Überraschungseffekt ist auf Seiten der Deutschen, die Russen hatten zu dieser Jahreszeit nicht mit einem Angriff gerechnet. Dabei zeichnet sich ganz besonders das verstärkte XXXX.Reservekorps am rechten Flügel unter dem schon durch den Durchbruch von Brzeziny bekannt gewordenen General Litzmann aus. Am 22. wird die russische Armee endgültig vernichtet. Alleine im Augustower Wald ergeben sich ca. 30000 Russen, im Ganzen werden etwa 110 000 Gefangene gemacht. Ostpreußen ist endgültig vom Feind befreit. Die Kämpfe gehen aber örtlich noch bis Anfang April weiter, dann wird die Front hier auf Abwehr eingestellt.
12.-24.
Deutsche Truppen erobern in den Vogesen beiderseits der Stadt Münster nach heftigen Kämpfen wichtige strategische Bergstellungen. Die französische Nachschubstraße über den Col de la Schlucht liegt nun unter Artilleriefeuer. 
15.
Der ins Stocken geratene Angriff in den Karpathen kommt trotz Eintreffens von Verstärkungen nicht mehr in Schwung. Die Kämpfe ziehen sich bis Anfang April hin. Das "Korps Bothmer" unter dem bayerischen Generaloberst Graf v.Bothmer trägt teilweise die Hauptlast des Kampfes im Hochgebirge. Eine wahres militärisches Glanzstück war die Erstürmung des Zwinin, einer Kuppe, die - ca. 1000 m hoch - von den Russen hartnäckig verteidigt wurde und die Vormarschstraße entscheidend sperrte. 
16.-20.3.
Winterschlacht in der Champagne. Die französischen Durchbruchsversuche scheitert trotz stärkstem Artilleriefeuer auf die deutschen Stellungen, am 20.März stellen die Franzosen die Angriffe erfolglos ein.
 18.
Beginn des U-Boot-Krieges.
19.-25.
Englische und französische Kriegsschiffe beschießen die Dardanellen, anschließend werden die ersten türkischen Forts genommen. Deren Hauptwiderstandslinie bei Tschanak Kale hält jedoch.
22.-27.
Weitere Angriffe der Deutschen gegen den Bobr und den Narew scheitern an den sich hier hartnäckig verteidigenden Russen. Gegenangriffe werden aber von der deutschen Armeeabteilung des Generals v.Gallwitz abgewehrt. Ende März geht man auf deutscher Seite hier zur Verteidugung über.
MÄRZ
 
10.-13.
Englische Angriffe bei Neuve Chapelle in Flandern scheitern hauptsächlich am Widerstand des VII. (westfälischen) Armeekorps.
 18.-29.
Unter der Führung des deutschen Admirals v.Usedom und anderer Offiziere wehren die Türken am 18. einen weiteren englische-französischen Angriff an den Dardanellen ab. Unter dem konzentrierten Feuer türkischer Batterien sinken mehere feindliche Schiffe.
Am 25. erfolgt ein Landangriff, der von den unter der Führung des deutschen Generals Liman v.Sanders stehenden türkischen Divisionen blutig abgeschlagen wird.
22.
Kapitulation der österreichischen Festung Przemysl, die durch den gescheiterten Karpathenangriff nicht entsetzt werden konnte.
26.
Französische Truppen erobern den "Hartmannsweilerkopf" zurück, an der Vogesenfront beginnt ein zäher Kleinkrieg. 
 30.
Bei einer Lagebesprechung beim Oberbefehlshaber Ost wird klar, daß zwar große Erfolge gegen die Russen erreicht wurden, ein strategischer Sieg jedoch nicht gelungen ist. Die große Zahl der feindlichen Reserven hatte dies letzlich nicht möglich werden lassen. In der OHL kommt der Chef des Großen Generalstabsstabs, General v.Falkenhayn, zu der Überzeugung, daß nach den bisherigen Abwehrleistungen im Westen eine Durchsbruchsgefahr nicht vorhanden ist, auch wenn nochmals Truppen nach dem Osten abgegeben würden.
APRIL
 
2.
Das deutsche "Beskidenkorps" wird zur Abwehr russischer Gegenangriffe in den Karpathen den Österreichern zur Verfügung gestellt. Unter der geschickten Führung des Generals v.d.Marwitz stabilisiert sich die Lage im Laufe des Aprils und die Kämpfe schlafen hier schließlich ein.
7.
Der österreichische Generalstabschef Conrad v.Hötzendorf schlägt der deutschen OHL einen großzügig angelegten Operationsplan gegen die beiden Flügel der russischen Front vor, General v.Falkenhayn lehnt diesen aber "mangels ausreichender Kräfte" ab. Auch seien die Dimensionen zu groß. In weiteren Gesprächen wird man sich darüber klar, daß nur ein Durchbruch im Osten die Kampfhandlungen wieder in Fluß bringen kann.
Nach weiteren Gesprächen wird schließlich als Durchbruchsstelle die Gegend von Tarnow-Gorlice (südöstlich von Krakau) ins Auge gefaßt.
 16.
Französische Flugzeuge werfen über Freiburg i.B. die ersten Bomben ab.
16.
Die zum Durchbruch bestimmten Truppen (8 deutsche und 3 österreichische Divisionen) sammeln sich unter dem Oberfehl der 11.Armee, die von Generaloberst v.Mackensen geführt wird. Ihm steht mit Oberst v.Seeckt einer der fähigsten Generalstabchefs des deutschen Heeres zur Seite.
17.
Durch den Oberbefehlshaber Ost werden mehrere Ablenkungsangriffe durch die 9. und 10.Armee vorgesehen, in das nördliche Litauen und nach Kurland sollte ein stärkerer Stoß vorbereitet werden.
22.
Deutsche Offensive nördlich von Ypern. Dabei wird erstmal in großem Umfang eine Gaswolke abgeblasen. Die deutschen Truppen erzielen einen großen Einbruch in die feindlichen Stellungen und machen viele Gefangene, aber mangels Reserven kann der Erfolg nicht ausgebeutet werden kann.
Die oftmals vorgebrachte Behauptung, dies wäre gegen das Völkerrecht gehandelt, kann nicht aufrecht erhalten werden, da letzteres nur den Gebrauch von solchen G e s c h o s s e n verbot, "deren einziger Zweck sei, giftige, erstickende oder todbringende Gase zu verbreiten". Das Abblasen von G a s w o l k e n fiel aber überhaupt nicht unter die Bestimmungen der Haager Abkommen. 
27.
Beginn des deutschen Angriffs in Kurland, der unter Generalleutnant v.Lauenstein zu einem großen Erfolg wird. Bis nach Mitau und Liebau drangen die Truppen vor und nahmen diese Orte ein. Nachdem dann noch Verstärkungen eingetroffen waren, wurde die Abteilung zur Njemenarmee unter General Otto v.Below ausgestaltet.
28.
Die letzten anrollenden deutschen Truppen für den Durchbruchsversuch werden ausgeladen und rücken in die Ausgangsstellung ein.
MAI
 
2.
Beginn der Durchbruchsschlacht bei Tarnow-Gorlice. Die drei Stellungssysteme der Russem werden nach schwerem Kampf bis zum 5. genommen. Über 100000 Gefangene werden durch die deutsche 11.Armee gemacht. Sofort begann sich der Sieg auf die Nachbarfronten auszuwirken, die Karpathenfront der Russen wankte und auch nördlich der Weichsel gingen sie zurück. 
4.
Italien kündigt den Dreibundvertrag
7.
Die "Lusitania", ein mit Munition befrachteter englischer Passagierdampfer, wird durch ein deutsches U-Boot versenkt. 
7.
Ein russischer Gegenstoß in der Bukowina wird durch die k.u.k-7.Armee abgewiesen.
9.
Beginn einer englisch-französischen Offensive gegen die deutsche 6.Armee unter Generaloberst Kronprinz Rupprecht v.Bayern südlich Lille auf der Front La Bassee - Arras, die in den Schlachten um die Loretto-Höhe und bei La Bassee gipfelte. Sie war als Entlastung für die Russen anzusehen. Die schweren Kämpfe dauern noch bis in den Juni hinein. Zwar verlieren die Deutschen einige Quadratkilometer Geländeteile (u.a. die Loretto-Höhe), die Front hält jedoch.
10.
Erster Zeppelin-Angriff auf London.
 12. 
Die OHL faßt den Entschluß, den Sieg bei Tarnow-Gorlice weiter auszubeuten und ordnet an, die Offensive bis zur Linie des San und Dnjestr fortzusetzen. Wegen der Situation im Westen sollte die 11.Armee hier angehalten werden.
14.-16. 
Die deutsche 11.Armee erreicht den San, überschreitet ihn, und bildet bei Jaroslau einen Brückenkopf. Dort wurde nun der Widerstand der Russen größer, und auch die Flügelarmeen (k.u.k. 4. und 3.) hingen nach und kamen kaum noch vorwärts. Auf dem rechten Flügel behinderte außerdem die immer noch von den Russen besetzte Festung Przemysl die deutschen Truppen. Hier wurde der Angriff der Verbündeten nochmals verstärkt.
15.
Die amerikanische Regierung fordert in ihrer ersten "Lusitania-Note" von Deutschland den Verzicht auf Verwendung der U-Boote im Handelskrieg. 
23.
Italien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg, daß diesen nach Absprache mit der deutschen OHL zunächst gegen den "Erzfeind" verteidigungsweise führen will.
24.
Deutschland bricht die diplomatischen Beziehungen zu Italien ab.
31.-2.6.
Nach schweren Gefechten der deutschen 11. und der k.u.k.3.Armee dringt die 11.bayerische Infanterie-Division am 31. überraschend als erste in die Festung Przemysl ein. Die Rückeroberungskämpfe dauern aber noch bis zum 2.6. an.
31.
Die deutsche Südarmee durchbricht die russische Front und dringt vom Stryj bis zum Dnjester vor. Hier tritt nun, bedingt durch den nun starken Widerstand der Russen, vorübergehend ein Stillstand der Operationen ein. Auch müssen die rückwärtigen Verbindungen geordnet werden. Die OHL steht vor einem neuen Entschluß, der auch von der Lage im Westen und an der Italienischen Front abhängig ist. 
JUNI
 
2. und 3.
In Pleß fällt die endgültige Entscheidung, die Operationen in Galizien über den San und Dnjester hinaus zu führen, da in Flandern die deutsche Front gehalten hat und an der italienischen Front verteidigungsweise verfahren wird. Alles, was an der Westfront noch entbehrlich ist, wird nach dem Osten herangeholt, die ganze Angriffsgruppe neu gegliedert. Die im Zentrum operierende deutsche 11.Armee nahm die Richtung auf Magierow nördlich Lemberg. Generaloberst v.Mackensen bekam alle deutschen und österreichischen Kräfte unterstellt, die nun zu einer vereinten Heeresgruppe "Mackensen" zusammengezogen waren. 
3.
Die Festung Przemysl wird von deutschen und österreichischen Truppen vollständig zurückerobert die Verbündeten ziehen als Sieger ein.
19.-20.
Die Heeresgruppe "Mackensen" durchbricht nach schweren Kämpfen die russischen Stellungen beiderseits Magirow. Nun sollten die Operationen bis zur Einnahme Lembergs fortgesetzt werden.
22.
Wiederbesetzung Lembergs, die Russen ziehen sich weiter nach Polen zurück. Generaloberst v.Mackensen wird zum Generalfeldmarschall ernannt. Die schwere Niederlage der russischen Armee macht in England und Frankreich tiefen Eindruck.
23.
Die Kämpfe in Galizien werden nur noch örtlich geführt, Ende des Monats wird zur Verteidigung übergegangen und die Versorgung vorangetrieben, die bei den schlechten Wegeverhältnissen und den großen Entfernungen immer schwieriger geworden war. Erste Truppen werden wieder nach dem Westen abgegeben. 
23.
Beginn der 1.Isonzoschlacht. Ziel der italienischen Angriffe war hauptsächlich der Brückenkopf von Görz und die Hochfläche von Doberdo. Die wenigen österreichischen Truppen schlagen sich gegen "ihren Erzfeind" sehr gut, im Jahre 1915 allein rennen die Italiener noch vier mal vergeblich gegen die Stellungen an.
28.
Bedingt durch das anwachsen der 11.Armee wird auf ihrem rechten Flügel die deutsche "Bugarmee" unter General v.Linsingen gebildet.
31.
Zwischen der deutschen und der k.u.k OHL sowie dem Oberbefehlshaber Ost finden Beratungen über die Forführung der Operationen statt mit dem Ergebniss, daß die Angriffe im Juli fortgesetzt werden sollen.

 
 
2.Halbjahr

 
 
JULI
 
2.
In einer weiteren Besprechung beim Oberbefehlshaber Ost unter Vorsitz des deutschen Kaisers wird dessen Mitwirkung mit den Angriffen der Heeresgruppe "Mackensen" koordiniert. Mit einer weiteren Offensive der deutschen Njemenarmee sollte ursprünglich ein gleichzeitiger Angriff der 10.Armee auf die Festung Kowno einhergehen. Dieser Plan wurde aber auf Wunsch des Generals v.Falkenhayn abgeändert und die Armeeabteilung "Gallwitz" zu einem Flankenstoß gegen den rechten russischen Flügel angesetzt, um die Heeresgruppe "Mackensen" zu entlasten.
9.
Kapitulation der Kolonie Deutsch-Südwestafrika.
13.-19.
Die Armeeabteilung "Gallwitz", durch mehrere Divisionen berstärkt, tritt zum Angriff an und durchstößt beiderseits Praßnysch die starken russischen Stellungen. Die Armeeabteilung "Woyrsch" sowie die 8. und 9.Armee unterstützen das Vorgehen durch weitere Angriffe.
15.
Nochmalige Angriffe der Heeresgruppe "Mackensen" zwischen Bug und Weichsel, die Russen müssen immer mehr Reserven von anderen Fronten abziehen.
20.
Beginn eines französischen Angriffs in den Vogesen gegen den "Lingekopf" bei Münster. Die Kuppe des Berges wechselt in den nächsten Tagen mehrfach den Besitzer.
23.
Der Vormarsch in Kurland beginnt, die deutsche Njemenarmee unter General Otto v.Below dringt auf Mitau vor und schlägt die Russen bei Schaulen. 
24.
Die Armeeabteilung "Gallwitz" überschreitet im siegreichen Vordringen den Narew. Nach dem Zuführen von Verstärkung wird sie in die 12.Armee umbenannt.
26.
Zwischen dem Chef des Großen Generalstabs bei der OHL, General v.Falkenhayn, und dem Oberbefehlshaber Ost, Generalfeldmarschall v.Hindenburg, entstehen größere Differenzen bezüglich der Fortführung der Operationen. Dabei geht v.Hindenburg noch immer von einem großen strategischen Schlag aus, der bedeutende russische Teile vernichten soll, v.Falkenhayn spricht jedoch "nur" von einer Schwächung des Gegners.
29.
Die Armeeabteilung "Woyrsch" erzwingt trotz starker Gegenwehr der Russen den Übergang über die Weichsel zwischen Iwangorod und Warschau. Die 11.Armee greift trotz großer Erschöpfung nochmals an und schlägt die Russen erneut.
30.
Lublin wird von österreichischen Truppen eingenommen.
AUGUST
 
1.
Eroberung von Cholm.
5.-8.
Fall von Iwangorod und Einnahme von Warschau durch die Armeeabteilung "Woyrsch", Beginn des Angriffs gegen die Festung Kowno.
6.-27.
Englische Truppen greifen auf der Halbinsel Gallipoli an und werfen im ersten Anlauf die türkischen Verteidiger zurück. Herbeieilende Verstärkungen stabilisieren aber die Lage und ab 27. geht man zum Stellungskrieg über.
13. und 14.
In einer Lagebesprechung bei der OHL und beim Oberbefehlshaber Ost wird klar, daß eine groß angelegte Umklammerung durch das permanente Ausweichen der Russen nicht mehr zu Stande kommen kann. Die Operation mündet in ein frontales Nachdrängen.
17.
Kriegserklärung Italiens an die Türkei
18.
Die Festung Kowno wird durch die deutsche 10.Armee erobert, bei der das XXXX.Reservekorps unter General Litzmann die Hauptlast der Kämpfe trägt.
19.
Reichskanzler v.Bethmann-Hollweg legt in Brüssel aufgefundene Aktenstücke vor, die die Verflechtungen zwischen Belgien und den Entente-Staaten England und Frankreich vor dem Krieg aufzeigen und die Neutralität Belgiens stark in Frage stellen.
19. und 20.
Eroberung der starken russischen Festung Nowo-Georgiewsk, hauptsächlich durch deutsche Landwehr- und Landsturmtruppen.
26.
Einnahme von Brest-Litowsk.
28.
Die deutsche OHL ordnet nach der Einnahme der großen Festungen und Erreichen der Linie Brest-Lotowsk - Grodno an, das die Heeresgruppe "Mackensen" und die inzwischen gebildete Heeresgruppe "Prinz Leopold v.Bayern" den Vormarsch einstellen und eine Dauerstellung einnehmen sollen. Lediglich die Festung Grodno selbst sollte noch genommen werden. Nur im Norden waren noch weitere Angriffe geplant.
31.-15.10.
Starke Gegenangriffe am Lingekopf in den Vogesen bringen die Kuppe des Berges endgültig in den Besitz der deutschen Truppen. In den weiteren Kämpfen wird aber kein Gelände mehr gewonnen.
SEPTEMBER
 
1.
Der Oberbefehlshaber Ost erhält von der OHL den definitiven Auftrag, im Norden den Feind "größtmöglich zu schädigen, und anschließend eine Dauerstellung für den Winter vorzubereiten."
4.
Eroberung der russischen Festung Grodno.
6.
Bulgarien tritt an der Seite der Türkei, Österreich-Ungarns und Deutschlands in den Krieg ein. Es beginnen nun die Vorbereitungen für einen gemeinsamen Angriff gegen Serbien.
9.
Die 10.Armee unter Generaloberst v.Eichhorn beginnt mit dem Vormarsch auf Wilna. Die deutsche Njemenarmee hatte die linke Flanke zu decken und rückte auf Dünaburg vor. Südlich der 10.Armee drängen die 8. und 12. die Russen über Lida zurück. 
18.
Einnahme von Wilna durch die 10.Armee nach schweren Kämpfen. Vorausgeeilte deutsche Heereskavallerie kann Smorgon nicht halten, da die Infanterie auf den schlechten Wegen nicht schnell genug vowärts kommt.
18.
Einstellung des U-Boot-Kriegs.
19.-23.
Letzte heftige Kämpfe der deutschen Njemenarmee. Es gelingt nicht mehr, Dünaburg und Riga einzunehmen.
22.-25.
An der Westfront beginnt die Herbstschlacht in der Champagne und im Artois. Eine neue große Offensive der Engländer und Franzosen bei Arras sowie bei Reims und in den Argonnen wird durch stärkstes Trommelfeuer eingeleitet. Für eine Rettung Rußlands kommt dieser Angriff aber viel zu spät. Nach dreitägigem Artilleriefeuer beginnt der Vorstoß der Infanterie gegen die deutsche 6. (Artois) und 3. (Champagne) Armee.
Bei der 3.Armee unter Generaloberst v.Einem trat nach dem ersten Ansturm eine schwere Krise ein, da die Stellugen teilweise durchbrochen worden waren. Vor allem die Rheinländer des VIII.Reservekorps unter Generalleutnant Fleck hatten schwer gelitten, aber auch die rechts anschließenden Sachsen des XII.Reservekorps. Reserven waren keine mehr vorhanden, abgesessene Kavallerie und sogar Rekrutendepots mit soeben aus der Heimat eingetroffenem Ersatz mußten in die Bresche geworfen werden. Man schwankte bei der deutschen Führung, ob man nun die Front zurücknehmen sollte. Ab dem 26. abends trafen dann die ersten Verstärkungen ein, und so konnte vor der zweiten deutschen Stellung der Angriff der Franzosen doch noch zum Stehen gebracht werden. Insgesamt wurden durch den Feind auf einer Breite von ca.13 km nur 3 km in der Tiefe gewonnen. Im Verhältnis zu den Opfern der französischen Armee war das nichts! 
Im Artois waren die Erfolge der Entente noch geringer. Lediglich bei Loos konnten die Engländer, bei Souchez die Franzosen kleinere Erfolge erzielen. Die Kämpfe zogen sich noch bis in den Oktober hinein und waren ungemein schwer. Daher mußten die Truppen sehr häufig abgelöst werden, ein starker Verbrauch an Menschen und Material war die Folge.
26.
Alle Durchbruchsversuche der Entente im Jahre 1915 sind nun endgültig gescheitert. 
27.
Der Oberbefehlshaber Ost stellt die Operationen im Norden ein und läßt in der Linie Naroczsee - Dünaburg - Mitau - westlich Riga eine Dauerstellung beziehen.
28.
Generalfeldmarschall v.Hindenburg, dem immer eine große, weit ausholende strategische Umfassung vorschwebte, spricht den bekannten Satz: "Wir sind zu spät gekommen, wir ermatten!"
30.
Bis auf geringfügige örtliche Stellungsverbesserungen wird nun die gesamte Ostfront auf Abwehr umgestellt. Es folgen Truppenabgaben an die Westfront.
OKTOBER
 
5.
Englische und französische Truppen (ca. 20000 Mann) landen in Saloniki. Bis Anfang November wächst die Stärke auf ca. 75000 Mann. Da Griechenland sich zu Beginn des Krieges als neutral erklärt hatte, lag hier offenkundig ein Neutralitätsbruch der Entente vor. Angeblich wäre Griechenland zum Beistand Serbiens vetragsmäßig verpflichtet, dieses Abkommen bezog sich aber nur auf einen Krieg der Balkanstaaten untereinander, nicht aber auf die Ententemächte. Da die griechische Regierung die Landung mit Waffengewalt nicht verhindern konnte, blieb es bei schwachen Protestnoten.
6.
Beginn einer gemeinsamen deutsch-österreichisch-ungarisch-bulgarischen Offensive gegen Serbien, um die strategische Flanke der Österreicher zu stabilisieren und eine Landverbindung in die Türkei zu schaffen. Die deutschen Truppen bildeten die 11.Armee unter General v.Gallwitz, rechts von ihnen war die k.u.k. 3.Armee aufmarschiert. Die Truppen standen an der Donau im Banat bereit. 2 bulgarische Armeen sollten von Osten her den Angriff vortragen. Den Oberbefehl führte der deutsche Generalfeldmarschall v.Mackensen. 
6.
Letzte Angriffsversuche der Franzosen in der Champagne, die aber keinen Erfolg mehr haben. Die deutsche Front hat sich hier wieder stabilisiert.
7.-9.
Der äußerst schwierige Übergang über die Donau glückt, die Serben werden weitgehend überrascht. Am 9. schon wird Belgrad eingenommen. Der Angriff kommt aber nur langsam voran, da zum einen die Serben tapfer Widerstand leisten, zum anderen die Wegeverhältnisse katastrophal sind. 
15.
Im Artois werden die Angriffe der Entente erfolglos eingestellt, der Durchbruchsversuch war auch hier mißglückt.
15.
In den südlichen Vogesen wird der "Hartmannsweilerkopf" wieder von den deutschen Truppen zurückerobert.
21.
Fertigstellung von zwei Behelfsbrücken über die Donau, die Heeresgruppe "Mackensen" in Serbien kann nun etwas besser versorgt werden. 
28.
Im Deutschen Reich werden "fleischlose Tage" eingeführt.
31.
Es gelingt nicht, die Serben zu einer Entscheidungsschlacht zu stellen. Trotz enormer Verluste weichen die Reste ihrer Armee ins Hochgebirge aus.
NOVEMBER
 
17.
Extreme Wetterverhältnisse und Nachschubschwierigkeiten der Heeresgruppe Mackensen behindern die Verfolgung der Reste der serbischen Armee.
20.
Die Westfront ist völlig auf Abwehr eingestellt, bis auf einzelne örtliche Unternehmungen finden keine größeren Kampfhandlungen statt.
27.
Siegreicher Abschluß der Offensive gegen Serbien, dessen Armee als aufgelöst zu betrachten war. Nur bei den Bulgaren fanden noch Kämpfe in den Bergen Mazedoniens statt. Über diesen neuen Bundesgenossen ist nun auch endlich die Landverbindung mit der Türkei hergestellt. 
30.
Beratungen bei den Mittelmächten über ein Vorgehen gegen die nun von Griechenland heranziehenden englisch-französischen Truppen.
DEZEMBER
 
4.
Bei Prizren zertrümmern die bulgarischen Truppen letzte Einheiten der serbischen Armee, dann wird auch hier der Angriff eingestellt.
10.
Die noch auf serbischem Gebiet stehenden englischen und französischen Truppen weichen einem Angriff der Mittelmächte aus und ziehen sich auf griechischen Boden zurück. Die deutschen und bulgarischen Truppen machen daraufhin an dieser Grenze halt und überschreiten sie nicht.
19. und 20.
Nach permanenten Fehlschlägen im abgelaufen Jahr beginnt in der Nacht der Rückzug der Engländer aus Gallipoli. Er dauert noch bis zum 9.1., dann besetzen die Türken die verlassenen Stellungen. Das dortige Schlachtfeld zählt zu den blutigsten des Weltkriegs!
21.
Im deutschen Reichstag stimmt ein Teil der Sozialdemokraten gegen die Bewilligung der Kriegskredite.
21.-8.1.
Französische Truppen erobern nochmals in den Vogesen den "Hartmannsweilerkopf", werden dann aber am 22. zurückgeworfen und dabei völlig aufgerieben. Weitere örtliche Vorstöße der Deutschen um den Jahreswechsel herum sichern die Stellung hier endgültig.
27.-30.
Bei der deutschen OHL finden erste Besprechungen größeren Stils über die Kriegführung im kommenden Jahr statt.

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