Musketier Ludwig Heinrich Kern

* 25.4.1897
+ 21.10.1918

am 26.September in der 11.Kompagnie des
Infanterie-Regiments Graf Barfuß
(4.Westfälisches) Nr.17
westlich der Argonnen bei Tahure 
schwer verwundet
in französische Gefangenschaft geraten,
gestorben in Auve in einem Gefangenenlazarett


 
Als das Jahr 1917 angebrochen war, da wurde auch Heinrich Ludwig Kern zu den Fahnen gerufen. Nicht weit von seinem Heimatort Naunheim entfernt - in Gießen und Butzbach - wurde er ausgebildet. Etwa Anfang April verließ er dann mit einem Ersatztransport die Heimat. Sein Ziel war das Reserve-Infanterie-Regiment Nr.254, das schon eine bewegte Zeit hinter sich hatte. Diese Einheit lag weit im Südosten der deutschen Front, an dem Fluß Sereth in Rumänien.
Die 254er hatten seit Oktober 1916 den ganzen beschwerlich Feldzug gegen Rumänien mitgemacht und hierbei so manche Schlacht geschlagen. Sein Naunheimer Kamerad Heinrich Bill fand dabei in der Schlacht bei Dragoslawele am 17.Oktober 1916 den Tod. Und dennoch, die Welt war auch damals klein: In dem Schwesterregiment, den 253ern, fand er doch einen Kameraden aus dem Heimatdorf - Ludwig Failing. Doch auch dieser sollte wie Heinrich Bill die Heimat nicht wiedersehen, er fiel am 04.09.17 bei Ollanaska.

Auch für Heinrich Ludwig Kern ging die Zeit nicht unblutig vorüber, er wurde im Sommer des Jahres 1917 verwundet. Wenn die Wunde auch nicht tödlich war, so war sie doch schwer genug, um in ein Lazarett in der Heimat eingeliefert zu werden. Obwohl die Zeiten durch die Hungerblockade der Engländer schon sehr schwer waren, hatte er hier doch die nötige Pflege erhalten, um sich von seiner Verwundung wieder völlig zu erholen. Auch einen kurzen Heimaturlaub hat es wohl gegeben. Dann jedoch nahte der Tag, an dem er wieder ins Feld rückte. Sein altes Regiment, das noch immer in Rumänien lag, sollte er jedoch nicht wiedersehen.

Wie viele andere Kameraden aus dem Kreis Wetzlar kam er nun zum Infanterie-Regiment Nr.17. Hier wurde er der 11.Kompagnie im III.Bataillon zugeteilt. Dieses Regiment war im Frieden in Mörchingen in Lothringen stationiert, bekam jedoch seinen Ersatz überwiegend aus Westfalen und hin und wieder auch aus dem Lahn-Dill-Gebiet. Dem nun schon kriegserprobten jungen Mann dürfte es nicht schwer gefallen sein, sich in seine neue Umgebung einzugewöhnen.

Die 17er lagen Ende 1917 an der Ostfront in der Nähe der Festung Kowel an dem Fluß Stochod. Scheußlich Wetter herrschte hier, der Regen wollte nicht aufhören, und alles drohte im Schlamm zu versinken. Zwar hatte das Regiment eine Ortsunterkunft, aber diese bot auch nur notdürftig Schutz gegen die Witterung.
Große Gefechtstätigkeit herrschte jedoch nicht, denn der Krieg mit Rußland schien zu diesem Zeitpunkt beendet zu sein. So wurde die Zeit fleißig für die Ausbildung genutzt, denn man war sich doch klar darüber, daß es bald an die Westfront gehen würde, wo die große Entscheidung des Weltkrieges fallen sollte.
Am 8.Dezember hatte das III.Bataillon das Glück, in die Festung Kowel selbst verlegt zu werden, da in dem bisherigen Unterkunftsort Oblapy Fleckfiebergefahr bestand. Das Wetter jedoch besserte sich nicht, nur der Regen war inzwischen durch Schneestürme abgelöst worden. Die Quartiere waren eng und schmutzig.
Dann aber, am 20.Dezember 1917, bei scharfem Frostwetter, wurde die große Reise in meist ungeheizten Zügen nach dem Westen angetreten. Vor dem Überschreiten der deutschen Grenze wurde das Regiment zuerst entlaust. Dann ging es über Glogau, Leipzig, Sangershausen, Paderborn, Krefeld und Aachen nach Belgien hinein. So kam es, daß der Musketier Kern- noch nicht einmal ein Jahr lang Soldat, nun schon nach Rumänien und Rußland an dem dritten großen Frontabschnitt eingesetzt wurde.


 
In der Weihnachtszeit rollte das Regiment über die belgische Grenze. Am 26.Dezember wurde in Estaimbourg, ca. 10 km nördlich von Roubaix, ausgeladen. 
Über die Weihnachtstage schreibt die Regimentsgeschichte:

"Die Kompagnien veranstalteten in den Quartieren Weihnachtsfeiern bescheidenen Ausmaßes. Die Zeit der Liebesgaben war vorbei. Die Hungerblockade der Feinde hatte schon längst drückende Not an allem Notwendigen, besonders an Lebensmitteln und Kleiderstoffen, über Deutschland und die Verbündeten gebreitet."

Schnell kehrte der militärische Alltag wieder ein, Ruhe und Ausbildung wechselten sich ab.  Am 6.Januar wurden die Quartiere gewechselt, die Truppe rückte nun in die große Stadt Roubaix in neue Unterkünfte ein. Wenn es auch hier nicht gerade "luxoriös" war, so besserte sich doch die Stimmung von Tag zu Tag. Ende Januar 1918 wurde die Division dann in vorderster Linie bei Armentieres eingesetzt. Die Kampfverhältnisse im Westen waren völlig anders als im Osten, nun mußte nach der Ausbildungszeit praktische Erfahrung gesammelt werden.

Während zwei Bataillone vorne lagen, lag das dritte in Reserve in St.Andree, einer Vorstadt von Roubaix. Hier feierte das III.Bataillon mit Musketier Kern am 27.Januar Kaisers Geburtstag. Niemand konnte ahnen, daß es die letzte Feier dieser Art werden sollte.....

Reger Flugzeugeinsatz und Feuerüberfälle des Feindes ließen die Männer vorne kaum einmal zur Ruhe kommen, fast täglich fand dieser "Kleinkrieg" statt. Ende März wurde das Regiment dann von Sachsen abgelöst und kam komplett nach St.Andree in Ruhe.


 
Am. 21.März 1918 hatte die große Offensive der Deutschen Armee begonnen, die, nachdem die ersten amerikanischen Truppen in Frankreich gelandet waren, nun die Entscheidung zugunsten Deutschlands bringen sollte. Doch die 17er waren bei diesem ersten großen Anrennen nicht dabei, ihre Stunde sollte erst noch kommen.

Dann, am 5.April begann der Abmarsch zur Front. Oberleutnant Wendtland schreibt in der Regimentsgeschichte über diesen Tag: 

"Der Geist von 1914 war noch einmal zu neuem Leben erwacht."

An dem Flüßchen Lys wurde das Regiment nun eingesetzt, zwischen den Orten Fromelles und Aubers. Hier sollte nun der Angriff mit den 17ern in vorderster Linie weitergetragen werden. Die Führer erkundeten vorne die Sturmausgangsstellung, Ausrüstung und Munition wurden nochmal geprüft und aufgenommen. In der pechschwarzen Nacht vom 7./8. April rückte dann alles vor. Trotz des beschwerlichen Lehmbodens und des Streufeuers der feindlichen Artillerie kam alles gut voran, die Verluste beim Anmarsch waren gering. Gefährlich waren nur die mit Wasser gefüllten Granattrichter. So konnte mancher nur durch beherztes Zupacken der Kameraden vorm dem Ertrinkungstod gerettet werden. 


 
Um 4.15 Uhr eröffnete die deutsche Artillerie das Feuer. Ein ungeheurer Orkan brach los, der Himmel leuchtete rot im Lichte der Mündungsfeuer. Aber noch antwortete der Gegner. Um 8.45 Uhr sprang das deutsche Feuer vorwärts, die Infanterie stürmte aus den Gräbern. In wenigen Minuten wurden die beiden ersten Gräben überrannt, auch im dritten konnte der Feind keinen großen Widerstand mehr leisten. Erst jetzt wurde vielen klar, daß es Portugiesen waren, die hier gänzlich aufgerieben wurden.
Kurz hinter den 17ern folgte schon die nächste Division. Deren Kommandeur war der berühmte General Höfer, der schon zu Beginn des Krieges einen Arm verloren hatte, und den in der deutschen Armee jeder Soldat kannte. Als dieser den Sturm der 17er sah, sprach er den Regimentskommandeur v.Kaweczynski an und sagte: "Prächtige Leute, Herr Oberst, famoses Regiment. Ich gratuliere!"

Bei Laventie und Sailly war die Stellung nun endgültig durchbrochen. Englische Reserven auf Lastautos, in völliger Unkenntnis der Lage, wurden sofort unter Feuer genommen. Was nicht flüchten konnte geriet in Gefangenschaft. Die LKW jedoch waren eine gute Beute!

Nachdem der Bahnhof von Sailly genommen worden war, verstärkte sich jedoch der Widerstand. Zwar wurde noch der Dorfrand genommen, aber nun fehlte die Unterstützung der Artillerie, die in dem Schlamm nur doch zur Stelle, und auch Pioniere kamen rückten heran. Nun wurde versucht, die Lys zu überschreiten, doch hier war die Abwehr des Feindes noch ungebrochen. Nur eine Brücke war noch halbwegs intakt. Hier gelang es im Dunkel der Nacht einigen Trupps, einen kleinen Brückenkopf zu bilden.


 
Luftbild von der Gegend um Sailly im April 1918.
Deutlich ist der kleine Ort und die Brücke an dem
Fluß Lys zu erkennen, über welche die 17er stürmten.

 
Am nächsten Tag, nach Artillerievorbereitung, versuchten es die 17er erneut. Es war die 11.Kompagnie mit Musketier Kern, die zuerst zum Sturm antrat. Schweres englisches MG-Feuer schlug ihnen entgegen, schnell mehrten sich die deutschen Verluste, auch der Bataillonskommandeur war gefallen. Und der tödlich getroffene Vizefeldwebel ruft seinen Leuten von der 11. noch zu "Schlagt Euch tapfer. Ich muß sterben. Auf Wiedersehen."
Und dennoch, der Rest der Kompagnie schaffte es tatsächlich, das jenseitige Ufer zu erreichen, unmittelbar hinter ihnen auch die 10.Kompagnie. Schnell hatten die Truppen nun Boden gewonnen, und nun folgte alles über diese Brücke und verbreiterte den Brückenkopf.

Am 11.April wurde das Regiment in Reserve genommen, es hatte bisher in diesem Abschnitt die höchsten Verluste aller hier eingesetzten Truppen gehabt. Am nächsten Tag kam ein neuer Angriffsbefehl, Straazeele war das Ziel. Entlang der Straße Estaires-Merris wurde angetreten. Wieder ging es über Hecken, Zäune und Gräbern vorwärts. Das Dorf Bleu wurde von den Engländern hartnäckig verteidigt, aber schließlich kamen die 17er auch hier voran. Die Verluste wurden jedoch von Stunde zu Stunde größer. Am 13.April, einem nebligen und trüben Tag, sollte mit letzter Kraft versucht werden, das Angriffsziel zu erreichen. Doch der Feind hatte sich nun so sehr verstärkt, daß dieser und ein auch für den folgenden Tag geplanter Angriff unterblieben.


 
Nun endlich begann die Ablösung der tapferen Schar, und am 19.April war es in dem Raum um die Stadt Lens angelangt, um dort Ortsunterkunft zu beziehen. Zuerst Ruhe und Erholung, dann wieder Ausbildung, so sah das Programm für die nächste Zeit aus. Über 1650 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten hatte das Regiment zu beklagen, etwa 1/3 seines Bestandes! Viele der Überlebenden wurden später ausgezeichnet, und auch der Musketier Kern hat für seinen Einsatz hier das Eiserne Kreuz 2.Klasse erhalten.

 
Die Stellung der 17er bei Lens April bis Juni 1918

 
Am 24.April wurde das Regiment wieder eingesetzt, in einer relativ ruhigen Stellung vor Lens. Hier blieb die Truppe bis zum 23.Juni, dann wurden die Männer mit der Bahn in den Raum um Laon verschoben. Die 17er wurden nun in dem Dorf Cessieres untergebracht.  Nach zwei Tagen der Ruhe wurde der Marsch in Richtung auf Soissons angetreten. Nahe dem Dorf St.Pierre-Augle am Rande des Waldes von Villers-Cotterets löste es die bisherige Stellungstruppe ab.

 
War es auch zuerst ruhig, so kam nun eine neue Belastung völlig anderer Art: Furchtbar wütete seit einigen Tagen die Grippe in Europa. Fast das halbe Regiment der 17er war befallen, und so ging es vielen anderen Truppen auch. Selbst tödlich verlaufene Fälle waren zahlreich. Dazu begann ein pausenloses Trommelfeuer des Feindes. Am 30.Juni schafften es die gelichteten Reihen mit letzter Kraft, einen französischen Angriff abzuschlagen. Vorsichthalber wurde das Regiment etwas zurückverlegt, in der neuen Stellung konnte es sich die nächsten Tage weiter behaupten. Bis zum 18.Juli hielten die Männer hier aus, nur unwesentlich wurde Gelände preisgegeben. Dann aber brach plötzlich unter starkem Trommelfeuer der Feind mit Tanks (Panzern) aus dem nahen Wald hervor. Trotz heftiger Gegenwehr stieß der Feind durch die dünnen Verteidigungslinien der 17er hindurch. Viele Trupps wurden abgeschnitten und gerieten in Gefangenschaft. Die Reste der Deutschen zogen sich auf Chaudun zurück. Hier stand noch eigene Artillerie, die nun die schwerfälligen Tanks unter Feuer nahm, während sich die versprengte Infanterie sammelte. Doch die Übermacht war zu groß. Weiter mußte ausgewichen werden, immer verfolgt von dem feindlichen Feuer. Geringer und geringer wurde die Schar derer, die noch kämpfen konnten. Bei Chazelle wurde die Abwehr der Deutschen erneut organisiert. Hier endlich kamen frische Reserveeinheiten heran, und der Einbruch konnte zuerst einmal abgeriegelt werden. 8 km tief war der Feind vorgestoßen, ein bitterer Tag für das Deutsche Heer. Am nächsten Tag ging der Angriff des Feindes weiter. Nun wurde aber organisiert zurückgegangen. Nun endlich wurde auch abgelöst, der Rest des Regiments sammelte sich bei Noyant. Am 22.Juli kam das Regiment nochmals kurz zum Einsatz, dann wurde es wieder abgelöst und konnte nun endlich in Richtung Laon abmarschieren, wo es in Ebouleau Ortsunterkunft bezog. Am 27.Juli bekam es dort in Major Stobbe einen neuen Kommandeur.

 
Bis zum 30.Juli hatten die Männer erst einmal Zeit, sich zu erholen. Der Gesundheitszustand war noch immer angespannt und besserte sich nur langsam. Am folgenden Tag kam der Befehl, daß nach Rethel verlegt werden sollte, die Truppe war nun Reserve der Obersten Heeresleitung. Bis zum 19.August war Ruhe und Ausbildung befohlen, dann folgten Märsche hinter der Front, das typische Los einer Reservetruppe. Schließlich war man Ende August in der Champagne angelangt. Hier wurde auf der Westseite des Flusses Aisne eine Stellung nördlich Tahure übernommen.

Das Regiment war nun wieder an Leib und Seele in einem guten Zustand. Bis zum 24.September verlief die Zeit ohne wichtige Kampfhandlungen. Freund und Feind störten sich zwar immer wieder gegenseitig, dennoch galt die Stellung noch als ruhig. Die Gräben waren in recht gutem Zustand, dennoch arbeitete man laufend an einer Verbesserung des gesamten Stellungssystems. Das Dorf Tahure selbst war völlig zerstört. 


 
Am 24.September brachte eine Patrouille der 17er Gefangene ein. Diese sagten aus, daß ein Großangriff der Franzosen bevorstehen würde. Sofort wurde erhöhte Gefechtsbereitschaft angeordnet. Hierbei fiel der 11.Kompagnie eine besondere Aufgabe zu: Zusammen mit der 1. wurde sie als Nahtkommando eingesetzt. Das bedeutete, sie mußte die rechte Flanke schützen, damit ein möglicher Durchbruch des Feindes bei dem Nachbarn nicht die eigene Truppe abschnitt. Alles harrte gespannt, doch der 25. blieb zuerst ruhig.

Erst am Abend, um Punkt 23.00 Uhr, setzte schlagartig stärkstes feindliches Trommelfeuer ein. Die ganze Nacht über schlugen die Granaten in die Stellungen der Deutschen sowie in die rückwärtigen Wege ein. Mehrere Feuerwellen enthielten auch Gasgeschosse. Als der Morgen anbrach, zog aus dem Aisnetal dichter Nebel empor. Ab 7.00 Uhr fühlten die ersten feindlichen Infanterietruppen vor, sie wurden noch abgewiesen. Um 9.00 Uhr jedoch begann der Hauptangriff, der, bedingt durch den Nebel, sehr spät erst erkannt wurde. Überall war die Verbindung abgerissen, es bildeten sich schnell kleine Kampftruppen. Einige zurückkommende Versprengte berichteten, daß die erste deutsche Linie überrumpelt worden sei, die meisten Kameraden seien tot oder in Gefangenschaft geraten. In der zweiten Linie jedoch konnten sich die 17er halten. Dennoch wußte keiner, wie es bei den Nachbarn aussah.


 
Am rechten Flügel des Regiments hatte sich in dieser Zeit ein Drama abgespielt. Das Nachbarregiment war im Nebel völlig umgangen und vernichtet worden. So lagen die 11. und 1.Kompagnie  alleine ohne jeden Anschluß. Viele von den Männern wurden in ihren Stollen und Unterständen von den Franzosen überrascht, einige, die in den Gräben lagen, nahmen einen letzten Abwehrkampf auf. So auch noch Trupps der 11.Kompagnie, unter denen sich auch der Musketier Kern befand. Dieser letzte Widerstand verschaffte den Kameraden aber noch einmal Zeit, sich neu zu ordnen.

 
Das Kampfgelände der 17er bei Tahure.
Hier geriet Musketier Kern schwer verwundet
in französische Gefangenschaft.

 
Fast keiner von diesen Männern ist zurückgekommen. Und die meisten von denen, die hier in Gefangenschaft kamen, waren verwundet. Auch Musketier Kern fiel schwer verwundet in französische Gefangenschaft. Die wenigen Unverwundeten schleppten Ihre Kameraden mit sich bis zum nächsten französischen Sammelpunkt. Doch es dauerte lange, bis ein Arzt nach ihnen sah. Zuerst notdürftig untergebracht, wurde Heinrich Ludwig Kern dann einige Tage später in ein Gefangenenlazarett nach Auve verlegt. Seine Verwundung war jedoch so schwer, daß er am 21.Oktober 1918 hier verstarb. 

 
Zuerst setzten ihn die Franzosen auf dem Friedhof des Lazaretts in Auve bei. Nach dem Kriege wurde dann in dem nahegelegen Ort Sechault ein großer Sammelfriedhof angelegt. Hierhin wurden alle deutschen Soldaten aus den umliegenden kleinen Friedhöfen überführt. Und auch Heinrich Ludwig Kern hat hier seine letzte Ruhe gefunden, sein Grab mit der Nummer 254 liegt im Block 3. Gar mancher Kamerad von ihm aus der Heimat schläft hier auch seinen letzten Schlaf, so z.B. Georg Bechthold und Heinrich Hirschhäuser aus Odenhausen, Heinrich Max Hirdes aus Niedergirmes, Heinrich Stahl aus Bonbaden, Karl Steinbach aus Burgsolms, Friedrich Vogt aus Reiskirchen und Jakob Wagner aus Hermannstein.

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