Die Kadettenkorps waren
Unterrichts-
und Erziehungsanstalten für angehende Berufsoffiziere in
Deutschland.
Aber auch in Rußland und Belgien gab es solche Einrichtungen. In
Österreich wurden sie Kadettenschulen genannt.
In Preußen bestand die
Hauptkadettenanstalt
in Großlichterfelde bei Berlin mit Klassen von Obertertia bis
Oberprima
(Realgymnasium) und der Militärklasse Selekta. Sie war
militärisch
organisiert und bestand aus zwei Bataillonen mit 10 Kompagnien. Auch
Bewaffnung
gehörte schon zur Ausrüstung.
Außerdem bestanden zur Vorbereitung auf
die
Hauptkadettenanstalt die Kadettenhäuser in Bensberg, Karlsruhe,
Cöslin,
Naumburg a.d.S., Oranienstein, Plön, Potzdam und Wahlstatt mit
Klassen
von Sexta bis Untertertia.
Die Obersekundaner traten nach dem
Fähnrichsexamen
als charakterisierte Fähnriche in das Heer ein. Die in die
Selekten
übergetretenen erhielten den militärischen Fachunterricht der
Fähnriche auf den Kriegsschulen und traten nach einem Jahr als
Offizier
ebenfalls in das Heer ein.
Die jungen Zöglinge der
Hauptkadettenanstalt
nahmen schon an Paraden teil und stellten auch die Pagen bei den
Hoffestlichkeiten.
Bayern und Sachsen hatten je eine eigene
Vollanstalt,
und zwar in München sowie Dresden.
|