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+ 28.9.1914 gefallen in der 11.Kompagnie des
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Ludwig Dokter V. leistete seinen
Militärdienst
etwa in den Jahren 1904 bis 1906 beim Infanterie-Regiment
Hessen-Homburg
Nr.166 ab, das damals noch in Hanau in Garnison lag. In dieser Zeit
erwarb
er sich auch die Schützenschnur, eine Schießauszeichnung,
die
auf dem Bild zu erkennen ist.
In Friedenszeiten trat er dann mit 28 Jahren zur Landwehr über. Als 1914 der Krieg ausbrach, rückte er mit dem neu aufgestellten Reserve-Infanterie-Regiment Nr.83 in's Feld. Da das I.Bataillon in Arolsen (Waldeck), das II.Bataillon in Kassel und das III.Bataillon in Marburg a.d.Lahn mobil gemacht wurde, kam er aufgrund der geographischen Nähe zu seinem Heimatort in die 11.Kompagnie Kompagnie des III.Batillons, dem auch Vizefeldwebel Jakob Bernhardt und Gefreiter Ludwig Dokter aus Naunheim (beide vor Wytschaete gefallen) angehörten. Am 22.August, so berichtet die Regimentsgeschichte, greift das Regiment nach einem kurzen Feldgottesdienst zum ersten Mal an der Bahnstrecke Luxemburg-Lüttich in den Kampf ein und besetzt die Höhen von le Gart. Weiter geht dann der Vormarsch und am 28.August wird bei Mouzon die Maas überschritten. Auch hier finden schwere Kämpfe statt. Schließlich erreicht das Regiment Anfang September Laimont, wo es am 11. den Befehl zum Räumen der Stellung erhält. Im Zusammenhang mit der Rücknahme des rechten deutschen Heeresflügels muß auch die Mitte der neuen Situation angepaßt werden. In strömendem Regen, aber in voller
Ordnung, so
berichtet die Regimentsgeschichte, beginnt am 12. die
rückwärtige
Bewegung. Der Feind drängt scharf nach. Schließlich werden
am
14. die Höhen nordöstlich von Servon erreicht.
Hier, so berichtet Hauptmann Wahrenburg, soll gehalten und der Rückzug eingestellt werden. Eine neue Verteidigungsstellung wird ausgehoben. Allerdings sollte das Dorf mit in den Stellungsverlauf einbezogen werden, und so wird für den 15.September ein Angriffsbefehl gegeben. Um 4.00 Uhr morgens beginnt der Sturm. Trotz des heftigen feindlichen Feuers geht der Angriff gut vorwärts, und um 6.00 Uhr nachmittags wird in einem letzten Anlauf die französische Stellung erobert. Gegenangriffe des Feindes werden abends abgewiesen, Servon bleibt in deutscher Hand. Die Regimentsgeschichte schreibt weiter, daß die Stellung ausgebaut und unbedingt gegen feindliche Angriffe gehalten werden soll. Servon liegt in den nächsten Tagen unter starkem französischen Granatfeuer. Am 23. kommt das Regiment dann für 48 Stunden in Ruhe. Wörtlich heißt es dann: "Das Regiment löst am 25.September nach Einbruch der Dunkelheit das sehr geschwächte Reserve - Infanterie - Regiment 116 in der ehemaliegen Stellung östlich Servon ab, mit I. und III.Bataillon in vorderer Linie und II.Bataillon in Reserve." Ein anschließend durchgeführter Angriffsversuch in Richtung St.Thomas bringt kaum Erfolg, lediglich das III.Bataillon, in dem der Landwehrmann Ludwig Dokter V. kämpft, hat Raumgewinn zu verzeichnen. So heißt es weiter: "I. und II. Bataillon gehen mit den Resten in die Ausgangsstellung zurück, während das III. Bataillon, welches in gleichfalls sehr verlustreichem Angriff etwa 800 m Gelände gewonnen hat, Befehl erhält, liegen zu bleiben und die Stellung auszubauen." Nur einige wenige Stunden Ruhe - im fast offenen Gelände liegend - ist den Hessen gegönnt. Dann ruft wieder die Pflicht. |
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"Wetzlarer Neuen Zeitung" mit einer falschen Regimentsangabe (es fehlt der Zusatz "Reserve") |
Ab dem 27. beginnt nun der Ausbau der neuen Stellung, dem der Feind nicht tatenlos zusieht. Immer wieder wird das III.Bataillon mit heftigen Feuerüberfällen bekämpft, es treten ständig Verluste ein. Und so fällt bei diesen Stellungskämpfen bei Servon am Ostrand der Argonnen am 28.September 1914 auch der Landwehrmann Ludwig Dokter V. in der 11.Kompagnie! Kameraden können seine Leiche bergen, und so ruht er noch heute, nicht weit von der Stelle seines Todes entfernt, auf dem Soldatenfriedhof Servon-Melzicourt. |
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Ruhestätte des Landwehrmanns Ludwig Dokter V. |
Ehrentafel Naunheim |
Namensliste "D" |
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