Die
Schlacht von Bapaume am 3.Januar 1871 |
General Faidherbe erschien im neuen Jahr recht
zügig wieder auf dem Schlachtfeld, um die wichtige Festung Peronne, mit
deren Umschließung die 31.Infanterie-Brigade beauftragt war, zu
entsetzen. General von Goeben, der Kommandierende General des
VIII.Korps, erwartete den Angriff bei Bapaume, einem Städtchen an der
großen Straße mittgen zwischen Arras und Peronne. Hierzu konnte er
lediglich sein Korps ohne die Belagerungsbrigade in das Feld führen.
Außerdem verfügte er noch über die 3.Kavallerie-Division sowie eine
Garde-Kavallerie-Brigade, insgesamt ca. 15000 Mann. Ihnen standen an
diesem Tag etwa 34000 Franzosen gegenüber.
Schon am 2.Januar hielt die schwache Vorhut in einem hitzigen Gefecht nördlich der Stadt bei Sapignies ihre Stellung fest. Am nächsten Tag, es war trübe, aber kalt, entwickelte sich dann die eigentliche Schlacht. Während die Infanterie Bapaume hielt, sollte die Kavallerie auf beiden Flügeln den Feind umfassen. Die 30.Brigade stand vor dem Ort, die 29. teils westlich, teils hinter ihr.
Die Franzosen griffen mit viel Mut und enormer Heftigkeit an. Nach einem blutigen Bajonettkampf um Biefvillers mußten die 33er dieses Dorf und später auch Grevillers räumen. Das war ein herber Rückschlag, der auch nicht durch einen Erfolg auf der rechten Flanke kompensiert werden konnte. Schließlich mußte sich der Divisionskommandeut General von Kummer darauf beschränken, die Stadt allein zu halten. Er traf Vorkehrungen zu ihrer äußersten Verteidigung, die Artillerie deckte daraufhin das Zurückgehen der Infanterie. General Faidherbe seinerseits versuchte nun, die Stadt zu umschließen. Es gelang ihm vorübergehend sogar, im südlich gelegenen Dorf Tilloy, welches von den 8.Jägern besetzt war, einzudringen. Aber weitere herbeigekommene Hilfe sorgte dann endlich dafür, daß die Franzosen den Ort wieder räumten. Auch war St.Aubin durch die 40er zurück erobert worden. So konnte gegen Abend das Schlimmste verhindert werden und die Truppen richteten sich in ihren Stellungen für die Nacht ein.
General von Goeben dachte trotz der letzten Erfolge schon über einen Rückzug nach. Die Truppen waren sehr erschöpft und die die Munition ging zur Neige.Doch am folgenden Tag zeigte es sich, daß der Feind einen nochmaligen Angriff aufgegeben hatte. Faidherbe wollte mit seinen Truppen nicht zu viel wagen, denn auch sie litten unter der Kälte und waren nicht alle zuverlässig. Er hatte über 1300 Mann verloren, die Preußen etwa 600. Am meisten bluteten die 33er, die alleine 12 Offiziere und 209 Leute einbüßten. Der Festung Peronne konnte durch den Angriff keine Luft verschafft werden. Die von La Fere herbeigeschafften schweren Geschütze sorgten dafür, daß sie sich am 9.Januar ergab. Mit großer Bestürzung erfuhr der französische General das der Schlüssel des Sommetals nun den Deutschen gehörte. |