Massengräber im freien Gelände

 

Unter einem Massengrab versteht man eine Anlage, in der mehrere Tote meistens anonym beigesetzt worden sind. Während des Krieges entstanden aufgrund der blutigen Schlachten viele dieser Bestattungsanlagen im freien Gelände unmittelbar an den Stellen, wo die Gefallenen lagen. Auch wurden in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts durch die Franzosen viele zum großen Teil schön gestalteten und namentlich beschriftete Einzelgräber aufgelassen und die Toten in neuen, leider anonymen Massengräbern bestattet. Heute - im Jahr 2014 - sind so gut wie keine mehr vorhanden.

Von einzelnen Stätten wie z.B. bei Wörth abgesehen, gibt es lediglich im Raum von Metz noch einige Anlagen. Diese liegen alle im engeren Umkreis um die Ferme St.Hubert bei Gravelotte und sind deutsch-französische anonyme Gräber. Sie wurden alle in einem "Einheitsstil" angelegt: graue kleine Steineinfriedung mit einem Eisengitter und weißes Kreuz aus Stein. Diese Massengräber befinden sich fast alle entweder auf Weiden, die eingezäunt sind, oder auf militärischem Sperrgebiet. Lediglich zwei Grabanlagen können auf öffentlichen Wegen oder Pfaden durch einen Wald erreicht werden. Wieviele Tote in den einzelnen GRäbern liegen ist nicht bekannt. Sie stammen jedoch ausnahmslos aus der Schlacht vom 18.August 1870 und gehören unterschiedlichsten Truppenteilen beider Nationen an.

 

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Unmittelbar nördlich der Ferme St.Hubert, wenige Schritte hinter dem kleinen Kriegerfriedhof, befindet sich dieses Massengrab, das auch mit dem Auto gut zu erreichen ist.

 

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Am Waldrand direkt bei dem Denkmal des FüsReg 33, welches ca. 500 m nördlich der Ferme St.Hubert liegt, befindet sich dieses Massengrab. Es ist nur durch einen schmalen Pfad zu erreichen, der an der Spitze des Waldes beginnt. Links ist der Zustand im Jahr 2014 dokumentiert, rechts sieht man noch den Urzustand mit dem Grabhügel aus der Zeit um 1900.

 

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Im Jahr 2014 immer noch vorhanden: Zwei anonyme Massengräber ca. 500 m südöstlich der Ferme St.Hubert auf der Wiese zwischen dem Wald des Point du Jour und der D 603.

 

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Ca. 300 m südlich der Ferme St.Hubert befinden sich noch im Jahr 2014 diese anonymen deutsch-französischen sechs Massengräber auf dem Anstieg von Gravelotte (rechts der Kirchturm) zum Point du Jour, einem der am heftigsten umkämpften Bereich der Schlacht vom 18.August 1870.

 

 

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Ca. 600 m hinter der Ferme Hurtebise in Richtung Metz liegen noch im Jahr 2015 an der D 603 etwa 25 m vom westlichen Straßénrand entfernt diese beiden Massengräber gegenüber des Point du Jour.