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Der Kriegerfriedhof Cimetiere de Chambiere in Metz |
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Dieser Friedhof ist auch
unter dem Begriff "Nekropole von Chambieres" bekannt. Es befinden sich
dort Gräber aus den Kriegen 1870-71, 1914-18 und 1939-45. Bestattet sind
dort Soldaten aus den Ländern Frankreich, Deutschland, Rußland, Italien,
Großbritanien und Belgien. Auf der Anlage wurden schon 1870 während der Belagerung von Metz französische Gefallene beigesetzt. Als Metz dann wieder zum Deutschen Reich gehörte, diente er den dort stationierten Truppen bis 1918 als Garnisonsfriedhof. Anschließend wurde er ein französischer Soldatenfriedhof, der seit 2017 in Frankreich ein "Historisches Denkmal" ist. Der Friedhof ist nach Glaubensrichtungen in verschiedene Bereiche unterteilt. Es gibt zwei Anlagenteile für Juden, einen für Moslems und einen katholischen zivilen Teil. Diese Teile sind durch Mauern und Wege vom rein militärischen Bereich abgegrenzt. Im Jahr 2018 existieren noch zwei deutsche Gräber aus der Zeit des Krieges von 1870. Es handelt sich dabei um ein Einzelgrab eines jüdischen Offiziers und ein doppelt belegtes Grab von zwei Offizieren. Beide liegen am Rande des militärischen Teils des mit deutschen Gefallenen aus dem 1.Weltkrieg belegten Bereichs. |
Grabstätte des jüdischen Offiziers Otto
Wessel. Im oberen Teil des Grabsteins befindet sich ein kleiner Davidstern. Auf der Front gekreuzt Säbel und Scheide. Das Grab wurde seinerzeit im Auftrag der Eltern angelegt. Die Inschrift lautet: Ihrem theuern Sohne Otto Hermann Wessel königl. preuss. Lieutenant im 8.ostpreuss. Infant. Reg. No 45 Geboren den 28.September 1847 Gefallen im Helden- kampfe für König und Vaterland während der Belagerung von Metz am 31.August 1870 bei Coincy ----------------------- die trauernden Eltern ----------------------- Du warst getreu bis in den Tod hinfort ist dir beigelegt die Krone des ewigen Lebens Wessel starb in der Schlacht von Noisseville, dem letzten Versuch der Franzosen, den deutschen Belagerungsring um Metz zu durchbrechen. |
Doppel-Grabstätte der Dragoner-Offiziere Hermann Graf von
Haslingen und Carl Friedrich von Tauentzien. Die Eltern haben die sterblichen Überreste der bei Charny während einem Patrouillenritt zusammen gefallenen Söhne hierher überführen und dann auch zusammen beisetzen lassen. Diese Grabstätte wird vereinzelt in französischen Unterlagen bzw. Publikationen auch fälschlich als "Offiziers-Massengrab" bezeichnet. Die Inschrift auf der Eisenplatte lautet: Es ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes Phil 1.v.21. 1. Cor. 15.v.57. Hermann Barnim Carl Friedrich Otto Tobias Lucas Graf Haslingen, von Tauentzien geb.d.8ten März 1841 geb.d.1.April Ritter des Rothen- 1844 Adlerordens m. Schw. Seconde- Premier-Lieutenant Lieutenant Im 2ten brandenburgischen Dragoner-Regiment No 12, fielen auf dem Felde der Ehre, mit Gott für König und Vaterland, in Charny sur Meuse am 29sten August 1870. ----------------------- Dulce et decorum est pro patria mori. Die Eltern ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die beiden Offiziere fielen bei einem hinterhältigen Überfall auf einem Patrouillenritt bei Charny in der Nähe von Verdun ca. 80 km westlich von Metz. In der bekannten Zeitschrift "Die Gartenlaube" Nr.40 Seite 668 aus dem Jahre 1870 hat der Journalist Georg Horn einen sehr ausfürlichen Bericht über diese Vorgänge zeitnah veröffentlicht. Er ist über folgenden Link in einem separaten Fenster abrufbar: Die Patrouille von Charny - Opfer des Fanatismus ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- |