ek Erklärungen alter
militärischer Fachbegriffe
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Viele Begriffe aus der damaligen "Militärsprache" stammen entweder aus dem Französischen oder sind schlichtweg aus der heutigen Sicht altertümlich. Da sie sicher nicht jedem geläufig sind, soll die folgende Übersicht eine kleine Hilfestellung bieten.


Arrieregarde Nachhut einer Marschkolonne, sichert das =>Gros nach rückwärts ab.
avancieren Einen Angriff beginnen, zu einem Angriff antreten.
Avantageur Wörtlich: "Antreiber", alte Bezeichnung für den heutigen Dienstgrad Fahnenjunker (war noch kein Offizierdiensttuer!).
Avantgarde Vorhut einer Marschkolonne, sichert das =>Gros nach vorne (also in Marschrichtung) ab.
Bataille Schlacht
Chevauxlegers Im deutschen Heer nur bei der bayerischen und seinerzeit noch bei der hessischen Kavallerie gebräuchlich, entspricht ursprünglich der leichten Reiterei
Cernierung, cernieren Einschließung einer Örtlichkeit, meistens einer Festung. Damit bewirkt der Angreifer eine  Absperrung derselben nach außen hin z.B. zum Zweck der Aushungerung.
Corporal In der damaligen Großherzoglich Hessischen Division gebräuchlicher Ausdruck für den Dienstgrad Unteroffizier.
Detachement, detachieren Meist gemischte Abteilung, die nur zeitweise zusammengestellt ist. Sie hat keinen Kommandeur, sondern immer einen für die jeweile Aktion eingeteilten Führer.
Fortifikation Miitärische Befestigung wie z.B eine Festung, aber auch Wälle oder Schützengräben
Gros Hauptmasse einer Marschkolonne, wird in der Spitze durch eine =>Avantgarde, nach rückwärts durch eine =>Arrieregarde gesichert.
Instruktion Anweisung, Anordnung; im militärischen Sprachgebrauch einem Befehl gleichzustellen. Der Begriff wird meistens von höheren Kommandostellen in schriftlichen Anordnungen gebraucht (aber auch Instruktionsstunde=Unterrichtsstunde).
Kantonnement Allgemein für "Truppenunterkunft"; im Speziellen vergleichbar mit dem heutigen Begriff "Verfügungsraum", d.h. ein Raum, der einer Truppeneinheit für deren Aufenthalt zugewiesen wird, damit die übergeordnete Führung über sie verfügen kann. Die Truppe ist in diesem Raum aus dem Kampf herausgezogen und kann z.B. ruhen oder versorgen.
Kontusion Quetschung, Prellung
Marschtableau Alter Ausdruck für Marschtabelle, in der Zeiten, Rasten und Reihenfolgen für die marschierenden Truppenteile vorgegeben werden.
Kartätsche Auch als Schrapnell bezeichnete (weiterentwickelte) Form einer mit Metallkugeln gefüllten Granate, die von der Artillerie verschossen wurde. Eine Treibladung schleuderte die Kugeln dann dem Ziel entgegen.
Meile, Landmeile (deutsche) Entspricht 7,5325 Kilometer; wird auch als preußische Meile bezeichnet
Okkupation, okkupatieren Besetzung von feindlichem Gebiet mit militärischen Mitteln.
Ordre Befehl
Ordre de Bataille Wörtlich: "Befehl für das Gefecht", befiehlt die Kriegsgliederung einer größeren Truppenmasse für eine oder mehrere militäriche Aktionen. Insbesondere werden die Zuteilungen von Spezialkräften und die Unterstellungsverhältnisse geregelt.
Patrouille, patrouillieren Veraltet für Späh- oder Erkundungstrupp. Die Patrouille hatte mestens keinen Kampfauftrag, sondern sollte nur beobachten, feststellen oder überwachen. Siehe auch =>Rekognoszierung
Premier-Lieutnant Oberleutnant
Rekognoszierung, rekognoszieren Militärische Aufklärung, seinerzeit meist im strategischen oder taktischen Bereich, kann mit einem Kampfauftrag verbunden sein. Sie auch =>Patrouillie
Seconde-Lieutnant Leutnant
Vedette Ein sehr altertümlicher Begriff, der am ehesten dem heute noch gebräuchlichen Wort "Alarmposten" entspricht. Eine Feldwache sichert sich durch einen solchen meist doppelt besetzten Posten.