Der Ehrenfriedhof in Saarbrücken

 

Die Stadt Saarbrücken besitzt mit diesem Ehrenfriedhof eine ganz besondere, in Deutschland auf den Krieg von 1870/71 bezogen, einmalige Anlage. Nach der Schlacht von Spichern am 6.August 1870 galt es, die vielen Toten beider Nationen schnell zu bestatten. Die Stadtverwaltung entschied, in dem nahegelegenen Mockental eine entsprechende Ruhestätte zu schaffen. So wurde schon unmittelbar nach der Schlacht mit der Belegung dieses zukünftigen Soldatenfriedhofs, der im Volksmund bald "Ehrental" genannt wurde, begonnen. In den nächsten Monaten wurden fast 500 Beerdigungen von Soldaten vorgenommen, von denen aber nur ca. 50 in der Schlacht gefallen waren. Die übrigen waren ihren Verwundungen erlegen und überwiegend in Saarbrücken gestorben, da zu diesem frühen Zeitpunkt des Krieges die Feldlazarette noch nicht an der Front waren. Einige wurden darüber hinaus auch auf anderen saarbrücker Friedhöfen beigesetzt.

Später wurde die Anlage sehr würdig hergerichtet und die Angehörigen konnten Grabsteine nach ihren persönlichen Vorstellungen aufstellen. Auch wurden zwei Denkmäler für einige an der Schlacht beteiligten Regimenter errichtet, von denen eines noch heute steht. Die militärhistorisch bedeutensten hier seinerzeit beigesetzten Persönlichkeiten sind wohl der als "Verteidiger von  Saarbrücken" bekannt gewordene damalige Oberstleutnant von Pestel und der beim Sturm auf die Spicherer Höhen als erster deutscher General gefallene Generalmajor von Francois. Ganz besondere Beachtung verdient jedoch die als "Schultze Kathrin" bekannt gewordene Samariterin und Trägerin des "Verdienstkreuzes für Frauen und Jungfrauen" Katharina Weissgerber, die als einzige Frau hier 1886 beigesetzt worden ist. Im Jahre 1916 wurde dann der letzte Veteran aus dem Kriege 1870-71 bestattet, anschließend erfolgten nur noch einige wenige Umbettungen.

Drei alte colorierte Postkarten mit sehr frühen Ansichten (vor 1900) des Friedhofs.


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